Sunday News 14. Januar
HOTSPOT IM SCHNEE: LEOGANG
Weitgereiste Wintersportler winken ab – natürlich kennen sie Leogang als einen unter Insidern angesagten Skiort im Salzburger Land. Wer sich allerding bei der Wahl seiner winterlichen Traumziele vorzugsweise an klingende Namen hält wie Lech, Courchevel, St.Moritz oder Kitzbühel, lernt heute etwas dazu. Apropos Kitzbühel – der Tiroler Trendort ist nur eine gute halbe Autostunde von Leogang entfernt.
Und von Salzburg aus sind es auch nur knapp 70 Kilometer. Wer ein malerisches, mit allem ausgestattetes Dorf in den Bergen erwartet, wird jedoch zunächst enttäuscht. Nach dem Ortsschild entdeckt man links und rechts der langgezogenen Durchgangsstraße eine Handvoll an die Berghänge geschmiegte Hotelanlagen, hier und da einen Skilift oder eine Hütte. Umso eindrucksvoller ist das umliegende Skigebiet: mit 270 präparierten Abfahrtskilometern im Skizirkus Saalbach-Hinterglemm-Leogang-Fieberbrunn. Darüber hinaus freut sich die ganze Familie über die sechs Kilometer lange Naturrodelbahn am Biberg, die vier Kilometer lange Rodelbahn am Asitz und die Rodelstrecke von der Sinnlehenalm. In seinem „365 Tage Aktiv & Kreativ Programm“ bietet der Tourismusverband u.a. geführte Skitouren, Schneeschuh- und Winterwanderungen und Pferdekutschfahrten an, sowie Eislaufen und Eisstockschießen auf dem zugefrorenen Ritzensee.
Kostenlos: die Saalfelden Leogang Card, die jede Menge Spass bietet, zum Beispiel Winter-Almwanderungen oder Wanderungen in Begleitung von Alpakas. (saalfelden-leogang.com). Mit der Ankunft von einem Dutzend hochkarätiger Mountain-Resorts, hat auch das kulinarische Niveau in den letzten Jahren Fahrt aufgenommen. Es gibt viel Abwechslung: von einer gepflegten regionalen Hausmannskost in Hütten und Gasthäusern bis zu den Fine-Dining-Lokalen in den Hotels. Mit 14 Gault&Millau-Hauben in sechs Resturants. Noch ein Wort zur Anreise: Immer mehr Gäste nutzen die direkten Zugverbindungen von München, Innsbruck und Salzburg nach Saalfelden-Leogang. Zu den Skipisten gibt es einen gut organisierten Shuttle-Service mit 39 Haltestellen.
GENUSS-ADRESSEN
NATURHOTEL FORSTHOFGUT
Von der Durchgangsstraße aus nicht zu übersehen ist das weitläufige Gebäude-Ensemble des Naturhotels Forsthofgut. 1617 stand an dieser Stelle ein Forstbetrieb. In Erinnerung daran begleitet die Gastgeber-Familie Schmuck Tierfreunde und Anhänger des sanften Wintersports zu Wildfütterungen und zu nächtlichen Fackelwanderungen. Im Hotel selbst wird Entspannung großgeschrieben: Im 5700 Quadratmeter großen Wald Spa ist Platz für die ganze Familie. Zum Beispiel in der Familiensauna oder der sogenannten Wasserwerkstatt mit Fontänen, Rutschen und Wasserfällen. Vor allem Kinder lieben den hauseigenen Bio-Bauernhof, von dem ein großer Teil der Zutaten für die hervorragende Küche stammt.
Das kulinarische Konzept ruht auf drei Säulen: alpin-mediterran, total regional und vegan. Höchste Ansprüche erfüllt Haubenkoch Michael Helfrich im Fine-Dining-Lokal „echt.gut essen“, auch im kleinen privaten Kreis. Sushimeister zaubern Fernöstliches in der offenen Küche des „Muzumi“. In diesem Winter neu: die Erweiterung des „Restaurants 1617“ um eine 200 Jahre alte heimelige Bauernstube mit Platz für 25 Gäste. Das Konzept: Traditionsküche mit internationalem Touch. www.forsthofgut.at
KIRCHENWIRT
Wäre nicht die Kirche mit dem markanten Zwiebelturm, man würde glatt an Leogang vorbeifahren. Bei der Gestaltung des Dorfes hat man sich aufs Wesentliche konzentriert: Rund um das Gotteshaus finden Reisende im Ortskern die Feuerwehr, eine Apotheke, einen Feinkostladen und den Kirchenwirt, ein historisches Gasthaus mit Zimmern. Genau gesagt das Gourmet-Wirtshaus „K1326“, mit zwei Stuben im modernen Alpenstil und einem jahrhundertealten Weinkeller. Gastgeber sind der fesche Hans-Jörg Unterrainer und seine Schwester Barbara Kottke. Küchenchef Stefan Birnbacher erhielt für seine Kreativität im Umgang mit der modernen Alpenküche 2024 erneut vier Hauben im Gault&Millau. Der ehemalige Profisnowboarder Hans-Jörg Unterrainer kuratiert mit Leidenschaft eine der besten Weinkarten Österreichs. Zum Wirtshaus gehören 18 liebevoll möblierte Zimmer, ein Hochzeitssaal, im Sommer ein Garten und im Winter ein kleiner Lift, der zur hauseigenen Schanteihütte hinaufführt. www.hotelkirchenwirt.at
KRALLERHOF
In vierter Generation familiengeführt, behauptet das Fünfsterneresort seinen Kraftplatz an einem der Hänge des Leonberger Hausbergs Asitz – mit dem wichtigsten Skilift in unmittelbarer Nähe. Für die ambitionierten Gastgeber stehen Regeneration und Entspannung an vorderster Front.
Ein neuer Meilenstein: die Eröffnung des Top-Spas Atmosphere by Krallerhof im Frühjahr 2023. Der Hamburger Stararchitekt Hadi Teherani gab bei der Gestaltung des innovativen Spa-Bereichs der Natur den Vortritt, verwendete u.a. Linden-, Eschen- und Eichenholz sowie Alpenmarmor aus der Region. Die Gastgeber-Familie setzt auf Nachhaltigkeit: Der Naturbadesee wurde aus der hauseigenen Quelle befüllt, sein Pflanzengürtel unterstützt die Biodiversität von Flora und Fauna.
Ein Whirlpool im See, ein Kältebecken, ein Yoga-Raum und das Café am See ergänzen das breitgefächerte Wellness-Angebot. Skifahrer nutzen die hoteleigenen Berghütten „Alte Schmiede“ und „AsitzBräu“ zum Einkehrschwung und genießen zum Après-Ski regionale Schmankerl in der „KrallerAlm“ gleich neben dem Hotel. www.krallerhof.com
PRIESTEREGG PREMIUM ECO RESORT
Der Erbhof von Renate und Hubert Oberlander ist heute das Herzstück eines der schönsten Chaletdörfer in den Alpen. Mit 19 Chalets und Villen auf einem Sonnenplateau in 1100 Meter Höhe, darunter das Willi Bogner Chalet, das Luis Trenker Chalet, die Wilderer Villa, die Villa Etaner und die zuletzt eröffnete Villa Wossa. Hubert Oberlander ist Gastgeber und Landwirt aus Leidenschaft – seit 1989 bewirtschaftet er den beliebten Berggasthof „Huwi’s Alm“, während seine Frau für das Wellness-Konzept verantwortlich ist. Durch die Nutzung erneuerbarer Energiequellen wird der jährliche CO2-Ausstoss deutlich verringert, die benachbarte Birnbachquelle versorgt das Resort mit reinem Trinkwasser.
Wellness-begeisterte Gäste entspannen sich im Priesteregg Bad, einem Ensemble aus Pool- und Saunalandschaft, Wellness-, Beauty- und Medical-Spabehandlungen. Wer besonderen Wert auf Privatsphäre legt, lässt sich im Chalet oder in der Villa bekochen. Als Alternative dienen „Huwi’s Alm“ und die „hendl fischerei“ am Berg sowie das Restaurant Brugg im ehemaligen Heuboden des Bauernhauses.
Am Abend treffen sich Gäste und Einheimische auf Huwi’s Alm zu zünftigen Pinzgauer Spezialitäten, wie Ripperl, Steaks und Ochsenbraten aus der eigenen Galloway-Rinderzucht.
Skifahrer erhalten ihre Liftkarten für den Skicircus an der Rezeption und nutzen den hoteleigenen Ski-Shuttle auf dem Weg zur Piste. www.priesteregg.at
JUFENALM, MARIA ALM
Nur 15 Autominuten von Leogang entfernt, befinden wir uns in der benachbarten Skiregion Hochkönig. Obwohl die Jufenalm also nicht mehr zu Leogang gehört, möchte ich meinen Lesern diese außergewöhnliche Adresse keinesfalls vorenthalten. Außergewöhnlich bezieht sich zunächst mal auf den besonderen Look des einzigen Boho-Hotels in der Region. Seine Lage? In einer unberührten Berglandschaft auf 1150 Meter Höhe, mit unverbautem Blick auf den Hochkönig und das Steinerne Meer. Die neuen Iden stammen von der jungen Generation der Familie Rohrmoser, die hier seit den 1930er Jahre die Gastgeberrolle wahrnimmt. Nicht weniger als acht Jahre dauerte die peu-à-peu-Umgestaltung, bis die Jufenalm 2021 im neuen Look eröffnet wurde.
Wobei natürliche Materialien als Basis erhalten blieben, wie 100 Jahre altes Holz von umliegenden Bauernhöfen. Mit Hilfe exotischer Pflanzen wie See- und Pampasgras entstand eine Atmosphäre, in der Rattan- und Korbmöbel für Leichtigkeit sorgen. In 30 Zimmern und Suiten dominieren, wie überall im Haus, Creme-, Beige- und Greige-Töne. Besondere Erlebnisse: Glamping im „Boho-Zelt“, Snacks & Drinks im „Himmelszelt“, Natur hautnah im Tiny House „Reiselust“, mitten im Wildtiergehege.
Entspannung pur erleben die Gäste in der verspiegelten Design-Sauna, im beheizten Swim-Spa mit Gegenstromanlage und in der Chillout-Lounge. Auch in der Kulinarik geht man neue Wege: traditionelle Schmankerl wie Kaiserschmarrn und Wiener Schnitzel stehen Seite an Seite mit Sushi Snackbowls, Bohemian Burrata und veganen Optionen. www.jufenalm.at