Sunday News 05. November
SCHNEE ODER STRAND?
Mit vielen schönen Sonnentagen im Herbst haben wir es geschafft, dem November-Blues ein Schnippchen zu schlagen. Und dennoch, die Sehnsucht nach Sonne & Strand begleitet uns zu jeder Zeit des Jahres.
SEHNSUCHTZIEL SEYCHELLEN
Beginnen wir mit den Seychellen, trotz der Invasion der Honeymooner und Werbefilmer eins der letzten Paradiese unserer Erde.
Über Jahrmillionen von tropischen Regenfällen ausgewaschene Granitfelsen machen die Strände der Seychellen unverwechselbar. Anders als die rund 1000 Kilometer weiter südlich im Indischen Ozean schwimmenden Korallenatolle der sogenannten Outer Islands wie Aldabra, Alphonse oder Amirantes, sind die inneren Seychellen – die Hauptinsel Mahé, Praslin, La Digue und eine Handvoll kleinerer Schwestern – reine Granitinseln. Genau genommen die sichtbaren Spitzen eines Gebirges, das bei einem gewaltigen Vulkanausbruch vor 200 Millionen Jahren im Meer versank.
ABENTEUER UNTER WASSER: RAFFLES PRASLIN SEYCHELLES
Wer den Kopf nicht unter Wasser stecken mag, muss als Gast des Raffles Praslin Seychelles auf die Märchenwelt unter Wasser nicht verzichten. An Bord eines Glaskajaks entdeckt man mit etwas Glück so ausgefallene Meeresbewohner wie kantige Kofferfische, schwarz-weiße Preußenfische oder sogar den Rotfeuer-Teufelsfisch, der wie mit Schmetterlingsflügeln im Zeitlupentempo durch die Korallengärten schwebt.
Nicht weit von der Anse Takamaka findet man die Anse Lazio, einen der berühmtesten Strände der Welt, den man aus vielen internationalen Werbespots kennt. Unbedingt anschauen: den UNESCO-geschützten Nationalpark Vallée de Mai, Heimat der Seychellen-Palme Coco de Mer, deren Früchte einem weiblichen Becken ähnlich sind. www.raffles.com/seychelles, Buchung über www.gernreisen.de
SEHR ROMANTISCH: DAS MANGO HOUSE AUF MAHÉ
Beach Lover, Honeymooner und Schnorchler lieben das Mango House an einem der schönsten Strände von Mahé. Es war ursprünglich das Ferienhaus des italienischen Modefotografen Gian Paolo Barbieri. Sein Steckbrief: 41 Zimmer und Suiten mit Meerblick, fünf Restaurants, Spa, diverse Arten von Wassersport. Im Restaurant „Moutya“ konzentriert man sich auf die Köstlichkeiten der kreolischen Küche. Viele Speisen werden im Ofen geröstet oder auf Kokosnussschalen-Holzkohle gegrillt. Exotische Cocktails, Rum und Gin Tonics erwarten den Gast in der „Kokoye Bar“.
Unter den vielen Insel-Aktivitäten: Master-Art-Class bei einem einheimischen Künstler, Ausflüge in die Hautstadt Victoria, Kajak-Safaris, Cocktail-Class in der Kokoye Bar. Für Honeymooner gibt es spezielle Packages. www.hilton.com, Buchung über www.tui.com
SEGELTÖRNS IN DER INSELWELT DER SEYCHELLEN
Die schönste Art, gleich mehrere der Inseln kennenzulernen: ein Wochen-Törn an Bord eines Motorseglers der Silhouettes Cruises. Zur Auswahl stehen (mein Favorit) der traditionelle Schoner „Sea Pearl“ sowie die beiden modernen Schwesternschiffe „Sea Bird“ und „Sea Star“. Alle drei starten jeweils samstags von der Hauptinsel Mahé. Auch für die Kreuzfahrten zu Weihnachten beziehungsweise Silvester sind noch Plätze frei. Weihnachtsdeko und Weihnachtsmenü beziehungsweise Silvester-Party inklusive. Preisbeispiel: Eine Woche ab 23.Dezember beziehungsweise 30.Dezember kostet an Bord der „Sea Pearl“ pro Person ab 1.838 Euro. Extratipp: Seit 2015 ist das Expeditionsschiff „Maya’s Dugong“ auf Routen zu den Outer Islands unterwegs. Mehr Infos unter www.seychelles-cruises.com, Buchung im Reisebüro.
OMAN: WÜSTE UND STRAND
Der Oman, die angebliche Heimat von Sindbad dem Seefahrer, ist der drittgrößte Staat der arabischen Halbinsel. Er grenzt an die Vereinigten Emirate, den Jemen und Saudi-Arabien. Das zerklüftete Al-Hadjar-Gebirge schiebt sich wie ein natürlicher Riegel zwischen die riesige Wüste Rub Al-Khali und die fruchtbarere Küstenebene.
Nach der restriktiven Politik seines Vaters war Sultan Qabus Bin Said Al-Said Anfang der 1970er Jahre derjenige, der den Wüstenstaat in eine zeitgemäße Zukunft führte. Mit Schulen, Krankenhäusern und moderner Telekommunikation.
Frauen sind vor dem Gesetz gleichgestellt und werden in den Aufbau des Landes und als Regierungsmitglieder einbezogen. Und der Tourismus ist inzwischen ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor. Rundreisen beginnen und enden normalerweise in der Hauptstadt Muscat.
Dazwischen liegen Off-Road-Touren durch die Wüste, sternklare Nächte in privaten Wüstencamps, der Besuch eines Kamelmarktes, ein Abend mit Bauchtanz und Büffet in einem Beduinenzelt und – je nach Wunsch – ein paar Tage an den Traumstränden des Indischen Ozeans.
Eine Alternative sind die Strände etwas außerhalb der Hauptstadt, wo sich in den letzten Jahren internationale Hotelketten mit luxuriösen Beachresorts angesiedelt haben. Von dort aus kann man auf entspannte Art die Stadt erkunden, den Hafen mit den historischen Festungsanlagen besichtigen und eine Vorstellung in dem 2011 eröffneten Royal Opera House Muscat besuchen.
Der Sultan, der seit vielen Jahren in Garmisch-Partenkirchen einen Wohnsitz hatte und dort überaus beliebt war, starb 2020 im Alter von 79 Jahren. Sein Vetter und Nachfolger verfolgt das gleiche politische Prinzip, sich nicht in die Angelegenheiten anderer Länder einzumischen.
Man kann seine Oman-Reise als festes Programm buchen oder sich den Reiseverlauf à la Carte zusammenstellen lassen. Einer der besten Oman-Spezialisten: www.traumreisen.de
ODER LIEBER SCHNEE?
Als ich ein Kind war und die ersten Gehversuche im Schnee machte, waren Hotels beziehungsweise die familiengeführten Pensionen der 1960er Jahre echte Homes away from Home. Alles in allem angenehme Logierplätze, an denen man die Nacht verbrachte und sich zu Hause fühlte. Skifahren und draußen sein waren am wichtigsten.
Heute sind Skihotels Destinationen für sich. Statt fließend kalt und warm Wasser gibt es grandiose Badezimmer, statt Aufenthaltsraum Lounges mit Kamin. Plus Restaurants vom Feinsten und Wellness-Oasen to dream about. Ich habe vieles davon kennengelernt, bis allerdings einem gewissen Vintage-Stil mein Leben lang treu geblieben.
Als ich noch klein war, galten Winter selbst im Rheinland noch als schneesicher. Sobald sich alles weiß färbte, fuhr die Familie am Wochenende nach Winterberg im Sauerland. Und in den Weihnachtsferien nach Reit im Winkl – damals wie heute ein zuverlässiges Schneeloch.
SANFTER WINTERSPORT: CHALETDORF GUT STEINBACH IN REIT IM WINKL
Die kleine Pension, in der wir damals glücklich waren, gibt es nicht mehr. Aber ich bin recht froh, dass es Menschen gibt, wie Klaus Graf von Moltke und seine Frau Susanne, die einen alten Gasthof am Ortsrand zu ihrer Herzensangelegenheit machten und nicht nachließen, bis der Gasthof den Anschluss an die neue Zeit geschafft hatte, u.a. mit kuscheligen Gästezimmern und einem auf Nachhaltigkeit bedachten Restaurant unter seinem Dach.
Nicht verwunderlich, dass Gut Steinbach heute zu den Topadressen der Relais & Chateaux-Kollektion gehört. Eine weitere gute Nachricht: Küchenchef Achim Hack, der Gastgeber des Restaurants „Heimat“, der auf Wild aus eigener Jagd spezialisierten „Auerhahnstuben“, der „Bayernstuben“ und der „Tirolerstuben“, erhielt auch 2023 den Grünen Stern des Guide Michelin.
Neben den Restaurants findet man im historischen Stammhaus 50 Zimmer inklusive einer sehr komfortablen Penthouse Suite. Darüber hinaus gibt es fünf Chalets mit drei und zwei Chalets mit zwei Schlafzimmern. Und zur Entspannung für alle das 200 Quadratmeter große Heimat & Natur Spa. www.gutsteinbach.de
SO WIE FRÜHER: PARKHOTEL HOLZNER, SÜDTIROL
Unweit von Bozen versteckt sich auf dem Rittner Hochplateau ein absolutes Juwel. Baujahr 1908, im alpinen Jugendstil erbaut, der bis heute noch überall im Haus präsent ist. Von den Stühlen im Speisesaal über unzählige guterhaltene Lampen bis zum Tafelsilber.
Dass es bis heute gelingt, den besonderen Geist des Hauses zu bewahren, verdanken die vielen Stammgäste dem Engagement der Familie Holzner, die das Hotel nach allen Höhen und Tiefen in der vierten Generation bewirtschaftet.
Für einen gemütlichen Kaffee am Morgen oder ein Glas Champagner am Abend ist der nostalgische Salon der richtige Ort. Die Erhaltung und Weiterentwicklung eines harmonischen Miteinanders von Alt & Neu ist der Familie ständiges Anliegen. In seiner neuesten Interpretation seit 2018, mit dem BergmeisterWolf-Flügel, den neuen Eden-Suiten und dem Liberty-Spa.
Die Protagonisten des Jugendstils transportierten Schönheit und Harmonie in alle Lebensbereiche. In diesem Sinne zeigt sich das Liberty Spa mit stilvollen Ruheräumen, Pool und einem Hamam – in Erinnerung an Hans Holzners Reisen in den Orient.
In der letzten Novemberwoche startet im Holzner die Wintersaison. An den beiden Wochenenden gilt das Angebot „Mit Kind und Kegel“. Für die Großfamilie werden festliche Tafeln gedeckt, es gelten besondere Zimmer-Rabatte. Übrigens: Die Anreise ist recht unkompliziert, das Hotel liegt nahe der Bergstation der neuen Rittner Seilbahn, die im 4-Minuten-Takt Oberbozen mit Bozen verbindet. www.parkhotel-holzner.com
Nächste Folge zum Thema „Strand oder Schnee“ am 12.November in den Sunday News.