Sunday News 22.Oktober
ISTANBUL MY LOVE
Vor ein paar Tagen war ich nach einer Pause von nur einem Jahr wieder in meinem geliebten Istanbul. Bei meinem ersten Besuch Mitte der 1970er Jahre hatte die Stadt 2,5 Millionen Einwohner, der Verkehr rollte gemütlich vor sich hin, man musste nirgends anstehen und nahm sich für alles Zeit. Designhotels, Beachclubs, Szenelokale und internationale Labels waren noch lange nicht in Sicht. Heute bewegt sich die Einwohnerzahl auf 16 Millionen zu, der Verkehr ist chaotisch und neben dem alten Istanbul hat eine neue topmoderne Glitzerwelt ihren festen Platz eingenommen. Meine Liebe zu Istanbul ist jedoch ungebrochen.
Ich stehe mit dem Taxi im Stau, warte im Topkapi Palace geduldig, bis mich die endlose Schlange vor die nächste Vitrine schiebt und ich das soundsovielte Bild von einem der märchenhaften Schmuckstücke aus Sultans Zeiten machen kann. Im Grand Bazar verbringe ich noch mehr Zeit als früher, feilsche wie gewohnt, lasse mich mit Tee besänftigen und weiß genau, wo man für eine Lira eine saubere Toilette finden kann. Istanbul hütet seine Geschichten und Geheimnisse, die Menschen sind trotz des Besucherstroms liebenswert und gastfreundlich und ich werde es in diesem Leben nicht schaffen, auch nur ein Bruchteil von dem zu erfahren und entdecken, was diese Stadt für mich so einzigartig und begehrenswert macht.
CIRAGAN PALACE KEMPINSKI ISTANBUL IN NEUEM GLANZ
Kein Geringerer als Serdar Gülgün, der international bekannte türkische Kunsthistoriker, Kurator und Interior Designer, steht hinter dem neuen Look des Ciragan Palace Kempinski Istanbul. Sein geschultes Auge, sein Sinn für Ästhetik und sein fundamentales Wissen in Bezug auf alles, was die osmanische Kultur ausmacht, bereichern den Instrumentenkasten, an dem er sich bei der Lösung von Aufgaben dieser Art, wie in einer Schatzkiste bedient.
Die schönste Zeit anzukommen, ist die blaue Stunde. Am späten Nachmittag, wenn die Sonne allmählich ihre Kraft verliert und Fischerboote, Privatyachten, Ausflugsdampfer und Containerschiffe in ein goldenes Licht taucht, ist der Blick vom Balkon auf den Bosphorus immer wieder gleichermaßen bezaubernd, geradezu märchenhaft.
Ein paar Worte zur Geschichte: Anfang des 18. Jahrhunderts, als an der gleichen Stelle ein mächtiger Sultanspalast stand, beschrieb Mary Wortley Montagu, die Frau des englischen Botschafters, den Palace in einem Brief: “Die Wache versicherte mir, er beherberge 800 Zimmer, was ich allerdings nicht bestätigen kann, da ich sie nicht gezählt habe. In jedem Fall ist die Anzahl sehr groß, und alles ist geradezu verschwenderisch mit Marmor, Gold und wunderbaren Malereien von Früchten und Blumen verziert“.
Von seinem damaligen Besitzer, Admiral Kilic Ali Pascha, geriet der Palast in die Hände von Ahmet III, dessen Tochter und Schwiegersohn in einer Villa am See Ciragan Lichtfeste veranstalteten. Der Name blieb bis heute. Der nächste Besitzer, der Großwesir von Sultan Selim III, ließ 1805 alles abreißen und an gleicher Stelle einen neuen Palast für seinen Herrscher bauen. In den Jahren danach wurde er noch zweimal abgerissen und nach neuen Plänen wiederaufgebaut.
1904 stand im Palast ein Sultan mit Familie unter Arrest, 1909 zog das Parlament ein und 1910 blieben nach einem Brand nur die Außenmauern erhalten. Ab 1946 diente die Ruine der Gemeinde Istanbul als Baustoffdepot und Sportstätte. Ende der 1980er Jahre kam eine japanische Investorengruppe ins Spiel, die den Palast wiederbelebte, einen Hoteltrakt dazu baute und der Kempinski Gruppe das Management übertrug.
Kunsthistoriker Serdar Gülün und Ralf Radtke, der seit 2011 als General Manager die Zügel in der Hand hält, gelang es bei der Neugestaltung der Lobby, der beiden Restaurants Akdeniz und Gazebo sowie der 310 Zimmer und Suiten, die typischen Merkmale der prachtvollen osmanischen Architektur mit modernen Designelementen zu verschmelzen. Unter der Kuppel des Eingangsbereiches erinnern die Oberflächen der hohen Säulen an Haremsgitter, die unzähligen Kieselsteine des Bodens an den Garten des Topkapi Palace.
In den Zimmern und Suiten erkennt man den osmanischen Stil an der Kombination von Beige- und Burgundertönen, Perlmutteinlagen in den Möbelstücken und Tulpen-, Rosen- und Hyazinthen-Motiven auf den Stoffen. Der ultimative Luxus: die elf prachtvollen Suiten im historischen Palace. Ein weiteres Highlight ist das Tugra Restaurant im ersten Stock des Palace. Der schönste Platz: auf dem säulengesäumten Balkon, mit Blick auf die Bosphorus-Brücke. Der junge Küchenchef Emre Inanir wurde für sein innovatives Neun-Gang-Menü auf der Basis der traditionellen osmanischen Küche mit einer Empfehlung im Guide Michelin ausgezeichnet. www.kempinski.com
FESTIVAL-FIEBER: ANNA MARIA ISLAND, FLORIDA
Musikliebhaber, die weltweit auf der Suche nach ausgefallenen Events sind, kennen das winzige Inselchen vor der Golfküste Floridas. Und freuen sich, dass es hier nach der Pandemie-Pause wieder das traditionelle „Symphony on the Sand“-Festival gibt.
Anna Maria Island, eine der Bradenton Gulf Islands, liegt an der Westküste Floridas, zwischen St. Petersburg und Sarasota. Kilometerlange Sandstrände und ein mildes Klima machen die Insel zu einem Ganzjahresziel. Schauplatz des Festivals ist der Coquina Gulfside Park. Das 45köpfige Orchester spielt unter Leitung von Maestro Alfred Gershfeld internationale und amerikanische Musikstücke, Broadway-Hits und Filmklassiker. Als Bühnenbild dient der Sonnenuntergang über dem Golf von Mexiko. Termin: 11. November. Mehr Infos unter www.symphonyonthesand.com
AND THE OSCAR GOES TO: NATURHOTEL LEITLHOF
Man könnte meinen, es wird zur Gewohnheit, aber Stephan und Evelin Mühlmann, die Gastgeber des Naturhotels Leitlhof im Südtiroler Hochpustertal, freuen sich über die vierte Auszeichnung zu „Europe’s Leading Green Hotel“ genauso wie über die erste. Das Londoner Medienhaus World Travel Awards Ltd., das seit 30 Jahren auf internationaler Ebene Rankings recherchiert, gilt allgemein als Maßstab für Qualität.
„Wir haben einmal mehr bewiesen, dass sich Luxus und Nachhaltigkeit nicht ausschließen“, erklärt Stephan Mühlmann. Der Luxus beginnt bereits mit der Lage des Hauses im UNESCO-Weltnaturerbe Dolomiten. Mit natürlichen Kraftplätzen in unberührter Natur, reiner Bergluft und vielen Outdoor-Aktivitäten in der Sonne und im Schnee.
Wie man Energie spart, beweist Stephan Mühlmann mit dem hoteleigenen Holzblockheizkraftwerk. Es war wesentlich dafür verantwortlich, dass der Leitlhof seit 2012 klimaneutral ist. Das Holz stammt aus den eigenen Wäldern. Die auf diese Art produzierte Energie reicht auch für den 2023 erweiterten Spa-Bereich aus, der technisch auf dem neuesten Stand ist. Und hautnah an der Natur: Selbst aus der Sauna genießen die Spa-Gäste den Blick in die Berge.
Das Thema Nachhaltigkeit wurde bis ins letzte Detail durchdacht. So wird beispielsweise das Wasser des beheizten Whirlpools und des 40 Grad warmen Onsenpools über Nacht in einem Tank gespeichert, um eine nächtliche Abkühlung und damit Heizkosten zu vermeiden.
Und: Der größte Teil dessen, was im Restaurant auf den Tisch kommt, stammt aus eigener Landwirtschaft. Duftende Bergkräuter kommen in der Küche, aber auch bei Spa-Behandlungen zum Einsatz. Vom Hotel ist es nur ein Spaziergang bis zum beliebten Südtiroler Ferienort Innichen. www.leitlhof.com
REOPENING: DAS BEACHCOMBER LE PARADIS AUF MAURITIUS
Mitte Oktober war es soweit: Nach einer umfassenden Renovierung zeigt sich das Paradis Beachcomber Golf Resort & Spa zu Füßen des Le Morne wieder von seiner besten Seite.
Nach dem Motto „Neu & Nachhaltig“ wurden Zimmer und Restaurants renoviert und selbst der Golfplatz wieder in Form gebracht. Das in hellen Naturtönen neu gestaltete Blue Marlin ist weiterhin auf die moderne Interpretation von klassischen Gerichten der Weltküche spezialisiert. Das Zest setzt mit seinem Dekor mehr auf Dolce-Vita-Feeling, die Zest Bar und Lounge auf romantische Stunden zu zweit.
Neue, leichtere Möbel in 120 Zimmern und acht Suiten sorgen für Urlaubsstimmung. Der Golfplatz bekam einen Frische-Kick und für die Zukunft eine Sprinkler-Anlage, mit der sich die Bewässerung nach Bedarf regeln lässt. Dabei wird ausschließlich aufbereitetes und wiederverwendbares Wasser eingesetzt.
Das Engagement der Beachcomber-Gruppe, die auf Mauritius zu Hause ist, für Nachhaltigkeit und Umweltschutz wurde in diesem Jahr besonders gewürdigt: Gleich drei Häuser – das Paradis Beachcomber, das Dinarobin Beachcomber und das Beachcomber House – erhielten gleichzeitig die EarthCheck Gold-Zertifizierung. Um sie zu erreichen, müssen die Häuser 260 Kriterien erfüllen. www.beachcomber.com