Istanbul – Boomtown am Bosporus

Talk of the Town: The Peninsula Istanbul. Man kann ein Hotel renovieren, umbauen, vergrößern, verschönern. Man kann ihm sogar einen neuen Namen geben. Auch wenn die Umgebung sich im Laufe der Jahre verändert, der Standort bleibt der gleiche. Und macht es absolut unverwechselbar. Die kleine feine Kollektion der Peninsula Hotels ist für die sorgfältige Wahl ihrer Standorte bekannt. Angefangen mit dem Mutterhaus, dem The Peninsula Hongkong, wo ich seit meinem ersten Besuch gleich nach der Ankunft nach dem Fernglas greife, um die gegenüberliegende Skyline von Hongkong Island mit den Augen abzusuchen. Im The Peninsula Istanbul ist das nicht anders.

Schattenspendende Schirme vor der Fassade des The Peninsula Istanbul

Es ist das Herzstück des neuen Galataport Projekts, einer konsequenten Wiederbelebung des alten Hafenviertels Karaköy. Belebt wird die bei Besuchern wie Einheimischen beliebte Promenade von Museen, Restaurants, Café-Terrassen und einem modernen, unterirdischen Kreuzfahrt-Terminal. Das ehemalige Post Offce bietet einen stilvollen Rahmen für edle Designerboutiquen auf zwei Etagen. Gleich daneben sind drei von vier miteinander verbundenen Gebäuden des The Peninsula denkmalgeschützte architektonische Prachtexemplare aus den 1900er Jahren.

Frühstück, Tea Time und Dinner im Restaurant The Lobby

In der ehemaligen Ankunftshalle der Schiffreisenden war viel Platz für die elegante Lobby, einen riesigen, über zwei Etagen reichenden Raum mit Glasdach. Zur Tea Time spielt – ähnlich wie in Hongkong- eine Life Band, am Abend speist man hier internationale Spezialitäten à la Carte. Durch die hohen Fenster, von Balkonen, Gärten und Dachterrassen genießt man – mit oder ohne Fernglas – den 1-a-Blick auf das gegenüberliegende Bosporus-Ufer, von weitem erkennbar die markante Silhouette der Hagia Sophia Moschee.

Der Blick vom Living Room der Executive Bosphorus Suite

Unter 177 Zimmern und Suiten misst die kleinste Unterkunft 40 Quadratmeter. Egal, in welchem der drei stilvollen Gebäude man wohnt, wählt man zwischen Balkonen, Terrassen und privaten Gärten. Das Interieur ist eine klare Verbeugung vor der traditionellen türkischen Lebensart. Mit maßgemachten Möbeln, Kelimteppichen und lokalen Kunstwerken in den Zimmern, Marmara-Marmor und Perlmutt-Intarsien in den Bädern. Und überall kleine Extra-Services, die das Leben im Hotel angenehm machen, wie Brillenputztücher oder Schuhspanner oder klimatisierte Elektro-Carts für Power-Shopping in der Nachbarschaft.

Eine Design-Ikone: der Pool des Peninsula Spas

Building 3 beherbergt die Top-Suiten und das Gallada Restaurant

Bei schönem Wetter spielt sich alles draußen ab. Man frühstückt auf der Terrasse der Lobby, mit Blick auf vorbeifahrende Fähren und ankommende Kreuzschiffe. Man begibt sich auf der Dachterrasse im Restaurant Gallada auf eine kulinarische Reise entlang der Seidenstraße. Zweisternekoch Fatih Tutak (er stand im Noma in Kopenhagen am Herd und im Nihonryori Ryugin inTokio) besinnt sich in seinen Menüs auf seine türkischen Wurzeln, aber er knüpft auch kulinarisch an die 100jährige Geschichte der Peninsula Hotels an, die 1928 mit der Eröffnung des Mutterhauses in Kowloon begann.

Typisch für The Peninsula: komfortable Lesesessel in den Zimmern

Pre-Dinner-Drinks in der Topside Bar des Gallada Restaurants

Familie und Freunde genießen gemeinsam nach dem Food-Sharing-Prinzip, immer mit Blick auf den Bosporus. Und, wenn man zu den Glücklichen zählt, die auf den beiden Etagen der Peninsula Suite residieren, raubt einem der Rundumblick auf Bosporus-Brücke, Hafen und Hagia Sophia auf dem gegenüberliegenden Hügel regelmäßig den Atem.

Das Peninsula Spa ist ein gelungener Mix von Ruhezonen, Behandlungsräumen, Sauna, Hammams, einem modernen Fitness-Center und einem 25 Meter langen Indoorpool. www.peninsula.com

Zweisternekoch Fatih Tutak und sein Team im Gallada

Restaurant-Tipps

Im Oktober 22 feierte Istanbul seinen Eintritt in die Welt des Guide Michelin. Ein Jahr später waren 53 Restaurants darin verzeichnet. Nur eins, das Turk Fatih Tutak, erhielt zwei Sterne: Küchenchef Fatih Tutak kehrte nach seinen Reisen um die Welt 2019 in seine Heimat zurück und eröffnete sein erstes eigenes Lokal. Inzwischen bestimmt er auch das kulinarische Konzept des Peninsula Hotels. Weitere vier Restaurants bekamen einen Stern: Araka www.araka.com.tr, Mikla, Nicole www.nicole.com.tr)und Neolokal, das sich für besondere Leistungen zum Thema Nachhaltigkeit über einen Grünen Stern freuen durfte.

Mikla

In dem modernen Design-Restaurant mit Dachterrasse kocht Mehmet Gürs auf Sterneniveau. Der beliebte TV-Koch rangiert auf der Hitliste der Istanbuler Kreativen in der Küche ganz vorne. Seit er im 17. Und 18. Stocke des Marmara Palace Hotels mit seinem Gourmetlokal Furore gemacht hat, hat er sich nicht ausgeruht. In Begleitung von Anthropologen reist er regelmäßig in kleine anatolische Dörfer und sucht nach alten, authentischen Rezepten. Das Ergebnis ist die Modern Anatolian Cuisine, mit einem kompromisslosen Einsatz lokaler Zutaten. www.miklarestaurant.com

Chef Mehmet Gürs erkochte dem „Mikla“ einen Stern

Im Muutto serviert man moderne anatolische Tapas

Karaköy Lokantasi

Die seit 2000 familiengeführte Taverne wird vom Guide Michelin empfohlen. Nur wenige Schritte vom The Peninsula entfernt, kombiniert man hier marktfrische Mezze mit Raki oder einheimischen Weinen. Lässiges, junges Publikum. www.karakoylokantasi.com

Muutto

Einen Steinwurf vom The Peninsula an der Uferpromenade gelegen, verwöhnt man hier die Szene-Gäste mit modern interpretierten anatolischen Super-Tapas. Es gibt auch viele vegetarische und vegane Optionen. Gute Cocktail-Auswahl und einheimische Weine. www.muutto.com.tr

Im Februar 23 eröffnet: das Museum Istanbul Modern I

Kunst & Kultur

Als energiegeladene, kontroverse Stadt am Scheideweg zwischen total traditionell und ultramodern outet sich Istanbul in den letzten Jahren mit immer neuen, spektakulären Vorzeigeadressen.

Istanbul Modern

Die Eröffnung des ersten Museums für einheimische moderne und zeitgenössische Kunst ist seit seiner Eröffnung 2023 in aller Munde. Nur wenige Minuten vom The Peninsula entfernt, liegt es direkt am Ufer des Bosporus. Für seinen Entwurf ließ sich Pritzker-Preisträger Renzo Piano von den Lichteffekten auf dem Wasser inspirieren. Es gibt wechselnde Ausstellungen, auch von internationalen Künstlern. Von der Terrasse des Museumscafés hat man einen schönen Ausblick. www.istanbulmodern.org

Mit Blick auf den Hafen: das Café des Istanbul Modern

Tradition und Moderne: Vorplatz des Istanbul Modern T

Istanbul Biennal

Wie überall sonst im Zweijahrestakt. Die letzte Biennale findet unter Leitung der britischen Kuratorin Iwona Blazwick im November 2024 statt. www.iksv.org

AKM- Ataturk Cultural Center

Zeitgemäßes Kulturzentrum mit Theater, Oper, Bibliothek und der Brasserie Diwan. Nach seinem Abriss 2018 wurde drei Jahre am Taksim Platz gebaut, bis das moderne Gebäude-Ensemble 2021 wiedereröffnet werden konnte. Herzstück des ultramodernen, multifunktionalen Kulturpalastes ist ein kugelförmiger, in burgunderfarbene Kacheln gehüllter Konzert- und Opernsaal mit Platz für 2500 Personen. www.akmistanbul.gov.tr

Lounge des Konzert- und Opernsaals im AKM

Fundgrube für modernes Design: Shop des AKM

Salt Galata

Kultur-Hotspot in einer ehemaligen Bankzentrale an der verkehrsfreien Einkaufsmeile Istiklal Caddesi. Ausstellungshalle, Forschungs-Projekte, Workshops. saltonline.org. Unter dem gleichen Dach: das Zeitgeistbistro Neolokal, mit Michelin-Stern (siehe Kulinarik). Sein innovatives Design verdankt es dem Istanbuler Architektur-Büro Autoban. www.neolokal.com

Saki Sabanci Museum

Kunst und Kulinarik paaren sich auch unter dem Dache einer historischen Villa im Vorort Emirgan. Hier speist man im coolen Ambiente des Restaurants Müzedechanga mit Blick auf die Bosporusbrücke. www.sakisabancimuzesi.org

Sehr pariserisch: die Shopping-Arkaden im Trendviertel Karaköy

Shopping

Begüm Khan

Von außen betrachtet wirkt das Haus in einer stillen Seitenstraße des Nobelvietels Nisantasi eher unauffällig. Ganz anders der Laden in seinem Parterre, eine Art luxuriöses Boudoir mit resedagrünen Wänden, Kronleuchtern, handverlesenen Antiquitäten und schimmernden Vitrinen, in denen Begüm Kiroglu ihre extravaganten Schmuckstücke ausstellt. Als Tochter eines Kunstsammlers begann sie schon als Kind zu entwerfen und zu zeichnen. Heute stehen hinter dem Label Begüm Khan wechselnde handgearbeitete Kollektionen, die ihren Hang zur Magie des Orients und ihre große Liebe zur Natur widerspiegeln. Ihr Talent bekommt international Zuspruch: Unter anderem entwarf sie die Bee Bottle, einen Signature-Parfumflakon für Guerlain. Ihre opulenten Ohrgehänge und andere Preziosen sind nicht preiswert, aber erschwinglich. www.begumkhan.com

Designerin Begüm Khan schöpft ihre Ideen aus der Natur

Ein harmonisches Miteinander von Flora und Fauna

Özlem Süer

Die große Lady der türkischen Haute Couture wird bei Fashion Shows in London, Berlin und Tokio gefeiert. Ihre glamourösen Outfits sind auch in den Emiraten sehr beliebt. Die Zukunft der türkischen Modeindustrie unterstützt sie als Professorin an der Mimar Sinan University. www.ozlemsuer.com

Für den großen Auftritt: Abendmode von Özlem Süer

Begüm Khan präsentiert Schmuckstücke ihrer Kollektion

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