Mitte des 19. Jahrhunerts erfüllte sich ein französischer Seidenfabrikant seinen Lebenstraum mit dem Bau eines 29-Zimmer-Schlosses, mitten in der harmonishen Kulturlandschaft der Provence. Es war sein Sohn Florentin Collain, ein leidenschaftlicher Philantrop, der den fünf Hektar großen Park mit Pflanzen aus aller elt in ein botanisches Paradies verwandelte. Darunter persischer Flieder, syrischer Wacholder, japanischer Schnurbaum. Eine schöne Idee: Ein bekannter Parfumeur fing einige der berauschenden Odeurs ein und kreierte Duftkerzen mit Namen wie Coeur de Cèdre oder Ambiance de Soie. Wer seiner Nase – pardon – dem Navi folgt, findet das Dornröschenschloss in der Gemeinde Sabran, im Norden des Languedoc-Roussillon, rund 30 Minuten von Orange. Seit fünf Jahren im Besitz einer Schweizer Familie, entwickelte es sich zu einem echten Bijou – in den Zimmern von schlichter Eleganz, in den Salons seiner Tradition verbunden. Seiden-Tableaus über den Betten erinnern an den ersten Besitzer, Alexandre Eugène Collain.
Fine-Dining-Lokal und Bistro sind in den ehemaligen Stallungen untergebracht. Während Chefkoch Matthieu Hervé im Gourmetlokal Cèdre de Montcaud nach klassischen französischen Rezepten groß aufkocht, begrüßt er im Bistro auch schon mal Leute aus der Nachbarschaft mit deftigen Gerichten wie Moules-Frites oder einer Bouillabaisse zu Weinen aus der Gegend. Alternativen zu einem Spaziergang im Park: Besuch der vier umliegenden Dörfer, die zu den schönsten 100 in Frankreich gehören. Oder ein Sonntagsausflug zum berühmten Antiquitätenmarkt in L‘Isle-sur-la-Sorgue. www.chateaudemontcaud.com
