Museum Sa Bassa Blanca Alcúdia
Stiftung Yannick und Ben Jakober
Woody Allen hat mal gesagt, dass – egal ob die Reise ein voller Erfolg war oder eine ziemliche Enttäuschung – einem Menschen, der empfindlich ist für die Dinge des Lebens, mindesten 15 ganz außergewöhnliche Minuten für immer im Kopf und im Herzen bleiben. Ich finde, er hatte Recht.
Grund genug, meine Geschichte dort zu beginnen, wo ich mitten ins Herz getroffen wurde – unerwartet, mit voller Wucht. Es ist erst kurze Zeit her, dass ich mit anderen Journalisten und Journalistinnen gemeinsam Richtung Alcúdia unterwegs war, um das Museum Sa Bassa Blanca zu besuchen. Ohne die Hintergründe dieser außergewöhnlichen Stiftung zu kennen, umfing mich bereits eine Art Zauber, als wir uns dem Museum durch ein menschenleeres Naturschutzgebiet näherten.
Rückblickend kann ich jetzt sagen, dass dieses in alle Richtungen strahlende Gesamtkunstwerks dem Leben zweier großer Persönlichkeiten gewidmet ist, was ich so oder ähnlich schon vorher erlebt habe – im Haus von Doris Duke am Diamond Head in Honolulu, im Haus von Yves Saint-Laurent im Jardin Majorelle in Marrakesch oder in dem Palazzo am Canal Grande, wo Peggy Guggenheim die zweite Hälfte ihres Lebens verbrachte und das heute eins meiner Lieblingsmuseen ist. In diesem Fall sprechen wir von Yannick und Ben Jakober, zwei internationalen Künstlern, die an diesem Ort ihr ganz persönliches Shangri-La gefunden haben.
Der erste Weg führt uns in den unterirdischen Teil von Sa Bassa Blanca, das ehemalige Wasserreservoir des Landguts, heute Museum und Wunderkammer. In den schlichten, durch besondere Lichtinstallationen erhellten Räumen treffen charismatische Gemälde spanischer Meister der Vergangenheit auf zeitgenössische bis avantgardistische Kunstobjekte. Besonders beeindruckend die Sammlung NINS, mehr als 150 Kinderporträts aus der Zeit vom 16. bis 19. Jahrhundert. Zum größten Teil aus europäischen Adelshäusern stammende kleine Prinzen und Prinzessinnen, deren Schicksal bereits von den Eltern beziehungsweise dem politischen Kalkül vorbestimmt war. Die Gesichter sprechen Bände, aber auch die Art, wie die Jungen und Mädchen gekleidet sind, geben Zeugnis über den modischen Stil jener Zeit.
Während wir die Bilder betrachten, erfahren wir mehr über Yannick Vu und Ben Jakober, die 1993 gemeinsam mit dem Philanthropen Georges Coulon Karlweis den Grundstein für die Kollektion legten. Inzwischen sprechen wir von einem sorgsam inszenierten Skulpturenpark, einem handverlesenen Rosengarten, dem Café La Paloma und einem Observatorium. Herzstück des Ensembles ist das nach dem ägyptischen Architekten Hassy Fathy benannte Gebäude. Ursprünglich als Wohnhaus für Yannick und Ben geplant, 2006 in ein Museum verwandelt, seit 2012 Teil des Nationalen Kulturerbes.
Obwohl Fathy nur einmal auf Mallorca war, um ein Gefühl für den Spirit dieses Kraftplatzes zu bekommen, setzte er die Vision seiner Auftraggeber eins zu eins um. Mit Kuppeln, Türmen und Zinnen und einem von Mauern geschützten exotischen Garten entstand eine Art modernes Herrenhaus im spanisch-maurischen Stil. Für mich ist es der Ort, an dem man die Herzen der beiden Künstler berührt. Ben Jakober, wurde 1930 als Sohn ungarischer Eltern in Wien geboren, ist seit 1947 englischer Staatsbürger, hat in Paris studiert, gelebt und gearbeitet und ist 1968 am Ende seiner Reise auf Mallorca angekommen. Er zieht sich in die Berge zurück und beginnt sein Leben als Künstler. Er verbringt viel Zeit mit dem italienischen Maler Domenico Gnoli und dessen Frau, der vietnamesischen, in Paris aufgewachsenen Künstlerin Yannick Vu. Nach dem Tod Gnolis beginnen Ben und Yannick ein gemeinsames Leben, das der Kunst geweiht ist.
Vieles von dem, was sie über die Jahre an eigenen Arbeiten beigesteuert haben, eine permanente Sammlung des künstlerischen Erbes von Domenico Gnoli, Werke befreundeter Künstler wie Rebecca Horn oder Miquel Barceló fanden ihren festen Platz in den Ausstellungsräumen. U.a. sehenswert: die Installation Juke Blue von James Turrell, die Werke von Gerhard Merz und Fabrizio Plessi, eine Porträt-Sammlung zeitgenössischer Maler sowie rund 6000 Bände in der hauseigenen Bibliothek.
Einige der Kunstbücher und Kataloge kann man im Shop erwerben, um sie anschließend auf der Terrasse des Café La Paloma durchzublättern. Wer im Mai oder Juni einen Besuch macht, erlebt den Rosengarten in voller Blüte. Auf nur 30 mal 15 Metern gelang es den Gärtnern, eine Fülle der schönsten und berühmtesten Sorten zu versammeln, mit klangvollen Namen wie Baroness Rothschild, Charles de Mills oder Wife of Bath. Der Rosengarten entspricht einem Herzenswunsch von Yannick Vu: Sie widmete ihn ihrer und Bens Tochter Maima, die 1992 mit 19 Jahren bei einem Motorradunfall ums Leben kam.
Das Museum ist von Dienstag bis Samstag von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Für eine Führung, die ich sehr empfehle, sollte man sich vorher anmelden. www.msbb.org
Hoteltipps in der Nähe
Four Seasons Resort Mallorca at Formentor
Die Eröffnung im Sommer 2024 war sehnsüchtig erwartet – viele erinnern sich noch mit Freuden an das legendäre Grandhotel Formentor an gleicher Stelle. Nach wie vor beeindruckend: seine exponierte Lage am Rand eines 40 Hektar großen Küstenwalds und unmittelbarer Nähe eines privaten Weinbergs.
Der besonders liebevolle Umgang mit dem Gast beginnt schon bei der Anreise: auf besonderen Wunsch vom Flughafen per Hotel-Limousine nach Port de Pollenca und von dort aus an Bord eines Segelboots zur privaten Marina des Hotels. Bei der Neugestaltung des Hotels Baujahr 1929 kamen moderne Technologien zum Einsatz, die dem hohen Nachhaltigkeitsstandard von Four Seasans gerecht werden. Ein schöner Gedanke: Alle 110 Zimmer und Suiten haben Terrassen mit Meerblick. Die Küche folgt den Jahreszeiten: Im Mel kommen vom Frühstück bis zum Abendessen mediterrane Spezialitäten nach dem Farm-to-Table-Prinzip auf den Tisch, im Quiosc geht es eher zwanglos zu – mit offener Küche und Terrasse.
Auf der Terrasse der Bar Cercle trifft man sich zu Cocktails und Finger Food. Ab Sommer 25 gibt es außerdem das Shima, Bar und Beach-Restaurant mit Nikkei-Küche, sowie ein Spa. Hochzeiten und andere Feierlichkeiten haben im Hotel Tradition. Demensprechend gibt es nach wie vor einen Ballsaal mit Platz für 200 Gäste und andere, intimere Event-Locations. www.fourseasons.com
Can Auli Luxury Retreat, Pollenca
Hotel-Flüsterer Miguel Conde schaffte es mit Bravour, die in einem historischen Herrenhaus untergebrachte ehemalige Arztpraxis in Pollencas einziges Luxus-Hotel zu verwandeln. Mit 21 ganz unterschiedlichen Zimmern und Suiten. Das köstliche, ohne Zeitnot genossene Frühstück gibt einen guten Einblick in die Philosophie des Hauses. Mit einem ofenfrischen Sauerteigbrot aus eigener Herstellung, Früchten der Saison, aller Art von Eierspeisen. Alles frisch, alles ökologisch korrekt. Entspannte Urlaubstage folgen hier dem Prinzip der Langsamkeit: Lesenachmittage, Dösen am Pool, an der nahen Placa Major in Ruhe eine Sonntagszeitung genießen. DZ ab 340 Euro, www.canauliluxuryretreat.com
El Vicenc de la Mar
Nach ihrem Erfolg mit dem 2021 in Palma eröffneten Hotel San Llorenc erweiterten die Hoteliers ihr Portfolio mit dem Beachresort El Vicenc de la Mar, in einer der schönsten Badebuchten Mallorcas, nur ein paar Autominuten von Pollenca entfernt. Fünfsterneluxus in 35 Zimmern – einige davon haben private Terrassen, drei haben Jacuzzis und zwei einen eigenen Pool. Meltingpot des guten Lebens am Meer ist die Dachterrasse mit Pool, Bar und dem Bistro DINS El Vicenc. Hier nimmt man seinen Sundowner mit Blick auf die Cala Sant Vicenc und lässt sich im U Vicenc Restaurant unter Regie von Starkoch Santi Taura verwöhnen, der auch im Schwesterhotel für die Küche verantwortlich ist. www.elvicenc.com
Genussadressen
Maca de Castro, Port d’Alcúdia
Als kleines Mädchen schaute Macarena de Castro ihrer Großmutter beim Kochen über die Schulter. Mit 23 war sie bereits Chefköchin im Restaurant Jardin, mit 31 erkochte sie sich ihren ersten Michelin-Stern. Heute leitet sie drei Spitzen-Restaurants auf der Insel. Dabei bedient sie sich bester Produkte von ihrem Bauernhof in Sa Pobla. Im Hafen von Alcúdia kocht sie in ihrem ehemaligen Elternhaus, das kürzlich mit einem grünem Stern ausgezeichnet wurde. Carrer de Juno, Tel. +34971-89 23 91, www.macadecastro.com
Osteria El Patio, Alcúdia
In der Altstadt von Alcúdia speist man zur Abwechslung mal italienisch. Zum Beispiel klassische Pasta-Gerichte und Pizza aus dem Holzofen. Außerdem sehr beliebt: Ossobuco mit Kartoffelpüree und Gemüse oder Wolfsbarsch mit grüner Sauce. Man sitzt unter einer Gewölbedecke, im Patio oder auf der Terrasse. Calle Major 2, Tel. +34871-57 72 49, www.osteriaelpatio.com
Palma: Nit de l’Art
Sie ist eine der wichtigsten Veranstaltungen zeitgenössischer Kunst auf Mallorca. Jeweils an einem Samstagabend im September verlängern Galerien und Museen ihre Öffnungszeiten und laden Besucher ein, bei Ausstellungen, Performances und Live-Musik dabei zu sein. In den beleuchteten Gassen der Altstadt herrscht eine tolle Stimmung, man fühlt sich wie in einer riesigen Open-Art-Galerie. Fast überall sind die Künstler selbst anwesend und kontaktbereit. Es gibt Tapas und Getränke, bei manchen gratis. Organisiert wird das beliebte Event von der Organisation Art Palma Contemporani, 2025 am Samstag, den 20. September, von 18 bis 23 Uhr, www.artpalmacontemporani.com
Galerien & Museen
Galerie Pelaires www.pelaires.com ; Galerie Baró www.barogaleria.com ; 6A Galeria d’Art i Taller www.6agaleriaart.com ; Galerie Xavier Fiol www.galeriaxavierfiol.com ; Galerie Pep Llabrés Art Contemporani www.galeriapepllabres.com ; Galerie Kewenig www.kewenig.com Gallery Red www.galleryred.com
Es Baluard Museu d‘Art Modern I Contemporani de Palma
Ein absolutes Must als Museum der zeitgenössischen Kunst. Es befindet sich in privilegierter Lage im Gelände der Bastion Sant Pere. Unter den Künstlern: zeitgenössische spanische und internationale Künstler wie Georg Baselitz, George Braque oder Anselm Kiefer. Das Café-Restaurant Mar i Luz ist eine Oase der Ruhe, der Museumsshop einen Besuch wert. Die Dachterrasse zählt zu den beliebtesten Locations zwischen Altstadt und Meer. Man trifft sich hier zum Frühstück, aber auch zum letzten Drink – die Bar ist bis 1.30 Uhr geöffnet. Placa de la Porta de Santa Catalina 10, www.esbaluard.org
Casal Solleric
Der vornehme Stadtpalast, im 18. Jahrhundert Wohnsitz des Marquis de Solleric, ist heute ein lebendiges Kulturzentrum. Mit Buchhandlung, Café und Ausstellungsräumen. Gebäude und Innenhof kann man – außer montags – besichtigen, es gibt hier regelmäßig Kulturevents. Passeig del Born 27, www.casalsolleric.palma.es
Fundació Pilar i Joan Miró Mallorca
Der Besuch von Atelier und Museum ist immer wieder ein besonderes Erlebnis. Wo und wann hat man schon die Gelegenheit, die Wirkungsstätte eines großen Künstlers aus nächster Nähe zu betrachten. Alles noch so vorzufinden, als wäre er gerade mal kurz außer Haus. Im Lauf seines langen Lebens ist Miró eng mit der Insel zusammengewachsen. Von den Besuchen bei der Oma in seiner Jugend, über die Heirat mit der Mallorquinerin Pilar bis zu seinem Entschluss im Alter von 63 Jahren, für immer dort zu bleiben. Er tat es von 1956 bis zu seinem Tod 1983. In seiner Großzügigkeit überließ er bereits 1981 sein Anwesen mit Atelier und allen dort befindlichen Kunstwerken der Stadt Palma als private Stiftung. Für Besucher gibt es eine Cafeteria im Garten der Fundació. Calle de Saridakis 29, www.miromallorca.com
Hoteltipps in Palma
Calatrava
Das bezaubernde Boutiquehotel wurde 2014 als zweites Mitglied der It Mallorca Unique Spaces in einem der schönsten historischen Paläste der Altstadt eröffnet. Seit die beiden Hotel-Visionäre Miguel Conde und Christina Marti das Haus aus seinem Dornröschenschlaf erweckten, wurde an dieser Stelle auch ein Teil der maurischen Stadtmauer wiederbelebt. Auch die Kunstsammlung mit Werken lokaler und spanischer Künstler wie Guillem Nadal oder José Luis Cremades schafft eine direkte Verbindung zum Standort. In den 16 Zimmern und Suiten trifft modernes Design auf traditionelle Insel-Textilien. Das Besondere: der Blick von den Zimmern, Balkonen und der Dachterrasse auf die Bucht von Palma. In der Küche konzentriert sich am Morgen wie am Abend alles auf Hausgemachtes, Regionales, Saisonales. Nach Shopping-Touren entspannt man sich im kleinen feinen Spa mit Sauna. www.boutiquehotelcalatrava.com/de
Can Cera
Wie so oft im Herzen der Altstadt, tritt man durch ein diskretes Tor und ist im nächsten Moment von der Schönheit eines historischen Palast-Ensembles überwältigt. Um in diesem Fall die Seele des Gebäudes zu bewahren, haben die Gastgeber bei der Dekoration des Hotels moderne Designklassiker mit bereits vorhandenen Antiquitäten kombiniert. Das Resultat ist eine stilvolle Adults-Only-Oase mit ganz unterschiedlichen Zimmern und Suiten, die – der Philosophie der It Mallorca Unique Space Kollektion entsprechend – mit Kunstwerken lokaler und spanischer Künstler ausgestattet sind – wie Alicia Marsans, Fernando Fabré und andere. Bei sonnigem Wetter frühstückt man im begrünten Patio, am Abend wird drinnen eine Auswahl lokaler Delikatessen serviert. www.cancerahotel.com/de
Can Alomar
Die absolute Vorzeigeadresse am Rand des eleganten Passeig des Born, direkt beim Eingang zur Carrer de Sant Feliu, hinter deren historischen Fassaden in den letzten Jahren einige bekannte Galerien eröffnet haben. Das Hotel selbst ähnelt einer Kunstgalerie. Mehr als 40 Werke mallorquinischer und internationaler Künstler bestimmen den öffentlichen Bereich und auch die Zimmer. Darunter Jordi Alcaraz, Prudencio Irazábal und Manolo Ballesteros. Everybody’s Darling: das Restaurant Da Tokio à Lima im zweiten Stock. Von den beiden Terrassen hat man einen einzigartigen Blick auf die Flaniermeile, während zum Lunch oder Dinner fantasievolle fernöstliche Fusionen serviert werden. Unter dem Dach des denkmalgeschützten Palastes, dessen Mauerwerk auf das 17.Jahrhundert zurückreicht, war Platz für 16 Zimmer und Suiten, die mit hochkarätigem Interieur, u.a. vergoldeten Spiegeln und prachtvollen Leuchtern, den Charakter des Hauses unterstreichen. Ausgewählte Objekte von Davide Groppi und Carl Hansen sorgen für einen zeitgemäßen Touch. www.canalomarhotel.com/de
Castillo Hotel Son Vida
Für Reisende, die etwas mehr Abstand suchen, ist dieses stilvolle Urban Resort die perfekte Wahl. Mit großzügigem Pool und Park. Beim festlichen Dinner auf der Terrasse des Fine-Dining-Lokals Es Castell genießt man beste saisonale Küche und den Blick über die Dächer von Palma. Vieles wird selbst angebaut: von den sonnengereiften Tomaten bis zu duftenden Kräutern. Unter den Stammgästen sind viele Golfer, die auf drei benachbarten Anlagen ihre Schläger schwingen: auf dem Golfplatz Son Vida sowie auf den Plätzen Son Muntaner und Son Quint. Das Hotel ist Mitglied von The Luxury Collection. www.marriott.com
Genussadressen
Es Celler Pagés
Typisch mallorquinische Hausmannskost in einer kleinen Seitenstraße des Passeig des Born. Das urige Lokal ist seit 1956 in Familienbesitz. Für 15 Euro bekommt man hier von Montag bis Samstag ein gutes und günstiges Mittagessen in drei Gängen. Carrer de Felip Bauzà 2, Tel. +34971-72 60 36, www.cellerpages.com
Maria 5 Urban im Hotel Cort
Sobald die ersten Sonnenstrahlen die zentrale Placa Cort in warmes Licht tauchen, nehmen Hotelgäste und Flaneure auf der Terrasse Platz. Während sie sich mit einem köstlichen Frühstück verwöhnen lassen, gehen unter dem uralten Olivenbaum die ersten Selfie-Shooter in Position. An kühlen Tagen sitzt man drinnen in einer coolen Brasserie-Atmosphäre, ordert Mini-Beef-Burger oder Delikates von der Raw Bar. In den oberen Etagen des ehemaligen Bankgebäudes macht man es sich in 14 Zimmern und Suiten bequem. Placa de Cort 11, Tel. 971-21 32 22, www.hotelcort.com
Restaurant Botanic
Nach einer Shopping-Tour entlang des Passeig des Born sind es nur ein paar Schritte bis zu einem der attraktivsten Stadtpaläste im Zentrum von Palma. In seinem gepflegten Park, der an einen botanischen Garten erinnert, füllt sich gegen Mittag die rundum begrünte Terrasse des Restaurants Botanic. Chefkoch Andrés Bénitez setzt auf eine markfrische, gesunde Kost, immer auf der Basis von Bioprodukten. Wie da wären Grünkohl mit Parmesan und getrockneten Tomaten, ein mit Garnelen-Tatar gefüllter Kürbis aus Sóller oder Thai-Bouillabaisse mit Safrankruste. In dem vornehmen Gebäude war bis zuletzt eine christliche Schule zu Hause. Die ehemaligen Klassenzimmer sind heute die 24 Zimmer und Suiten des exklusiven Boutiquehotels Can Bordoy Grand House & Garden. Forn de la Gloria 14, Tel. +34971/75 05 50, www.canbordoy.com
El Txoko de Martin
Tapas vom Feinsten. Nach einer steilen Karriere im Baskenland und einem langen Weg durch die Welt der Sterne, kehrte Martin Berasategui zu seinen Wurzeln zurück. In Palmas Szeneviertel Santa Catalina, wo eine der berühmtesten Markthallen der Insel gastronomisch den Takt vorgibt, eröffnete er das Tapas-Lokal El Txoko de Martin. Sein Name ist Programm: Txoko ist das baskische Wort für Treffpunkt von Freunden. Bei Sonnenschein sitzen Familien und Best Friends auf der Terrasse und trinken ländliche Tintos zu Spezialitäten wie hausgemachte Brioches mit Hummer und Krautsalat, Jakobsmuschel-Ceviche oder Garnelensalat mit leichter Trüffelmayonnaise. Placa del Pont, Tel. +34871/00 40 80. www.eltxokodemartin.com
Bar Bosch
Der elegante, von Alleebäumen gesäumte Passeig des Born ist nicht nur eine beliebte Einkaufsmeile, er ist auch das Zentrum des gesellschaftlichen Lebens. Nach einer Shopping-Tour unter den Arkaden der angrenzenden Avenida de Jaume III, lässt man sich zum sehen und gesehen werden auf der Terrasse der Bar Bosch nieder. Die legendäre Bar gibt es schon seit 1936, auch Joan Miró und Miquel Barceló zählten zu den Stammgästen. Spezialitäten: Tapas Variadas, Bocadillo con Jambon Iberico oder geröstetes Brot mit Olivenöl, Tomate und herzhafter Sobrasada. Placa del Rei Joan Carles I, 6, Tel. +34971-71 22 28
Fera
Das Fine-Dining-Lokal ist das kulinarische Aushängeschild im Parterre des legendären Gesellschaftsclubs Circulo Mallorquin. Mittags serviert Simon Petutschnig hier Klassiker wie Seehecht mit grüner Sauce, abends mediterran-fernöstliche Degustationsmenüs mit köstlichen Desserts. Carrer de la Concepció 4, Tel. +34971-59 53 01, www.ferapalma.com
Das Restaurant zählt zu den Genuss-Adressen, die der Kunsthistoriker und Interior-Designer Thomas Niederste-Werbeck für sein Buch ausgewählt hat: Zu Gast auf Mallorca (www.callwey.de ).
Künstlerdorf Deia
Der Bilderbuchort liegt am westlichen Rand der Serra de Tramuntana, malerisch in Felsen gebettet. In den 1970er Jahren, als ich zum ersten Mal dort war, um das Grab von Robert Graves zu besuchen, war das Hotel Residencia noch in Privatbesitz, und die Künstler unter den rund 700 Einwohnern trafen sich alle in der gleichen Kneipe. Unfassbar, das Dorf hat sich kaum verändert. Genau wie ich, sind die Künstler in die Jahre gekommen – besucht man sie in ihren rustikalen Dorfhäusern/Ateliers, entdeckt man zwischen Bildern und Büchern Fotos aus den unschlagbaren Siebzigern.
Damals drängte man sich mit Peter Ustinov, Michael Douglas und Pierce Brosnan um den Tisch, nicht zu vergessen der einheitlich schwarz gekleideten Werbe-Schickeria aus Düsseldorf. Heute kennt man das La Residencia als Fünfsterne-Hideaway der Belmond-Gruppe, mit privater Kunstsammlung und handverlesenen Events. Das Haus auf dem Hügel, in dem Robert Graves lebte, kann man neuerdings als Feriendomizil mieten.
Hotel La Residencia, Deia
Seine Lage am Rand des Dorfes, eingebettet von Zitronen- und Olivenhainen, ist einmalig. Seine Philosophie auch. Zum Hotel gehören 71 Zimmer und Suiten, drei Restaurants, vier Esel und 20 Schafe. Kunst war und ist bis heute ein wichtiges Anliegen. Abgesehen von der hauseigenen Kollektion, Führungen zu den umliegenden Galerien und Workshops im Haus, ist ein Abend im Café Miro, umgeben von 33 Werken des Meisters, das absolute Highlight. Die schöne große Terrasse, die stillen Ecken im Garten – überall findet man sein ganz persönliches Lieblingsplätzchen. In nur fünf Minuten Laufentfernung liegt das ehemalige Wohnhaus des bekannten englischen Schriftstellers, die Villa Robert Graves. Seit April 2025 kann man es unter Regie von Belmond als exklusives Ferienhaus mieten, mit Platz für maximal acht Personen. Hinter seiner Verwandlung steht das bekannte Designbüro Studio Ashby. www.belmond.com
Hotels & Villas in der Nähe
Hotel Son Bunyola, Banyalbufar
Die Geschichte des Bergdorfes reicht zurück bis in die Zeit der Römer, die hier damals Terrassen zur Bepflanzung anlegten. Mit der Verwandlung des historischen Landguts in ein bildschönes romantisches Hideaway mit 27 Zimmern und Suiten plus drei mit viel Fingerspitzengefühl gestalteten Ferienvillen, hat sich der britische Entrepreneur Richard Branson einen langgehegten Traum erfüllt. Hier stimmt einfach alles: die exponierte Lage über der ruhigen Nordwestküste, der Charme des typisch mallorquinischen Landguts, das stilvoll-harmonische Interieur. Das weitläufige Gebäude-Ensemble wird von 325 Hektar wilder Natur umgeben. Im Restaurant Sa Trofana sitzt man in der ehemaligen Ölpresse.
Chefköchin Brenda Lisiotti verwöhnt hier ihre Gäste mit immer wieder neuen Tapas-Variationen zu inseleigenen Weinen. Auf Wunsch lernen Gäste, Kräuterlikör zu mixen, Brot zu backen oder ihr eigenes Parfum zu kreieren. Oder sie holen sich auf den Wochenmärkten in Sóller, Valldemossa oder Deia Appetit auf neue kulinarische Abenteuer. www.virginlimited.com/son-bunyola
Villa Ca’n Miquelet
Seit Kurzem vermittelt die für Fünfsternehotels in aller Welt bekannte Mandarin Oriental Gruppe auch exklusive Ferienhäuser. Erwartungsgemäß mit dem Anspruch, den hohen Standard, dem die Gruppe ihren Erfolg verdankt, auch in diesem Fall zu garantieren. Eins der ersten Häuser war diese traditionelle spanische Villa auf einem Hügel oberhalb von Deia. Zu dem herrschaftlichen Anwesen gehören 13 Hektar Land voller Oliven-, Grapefruit- und Orangenbäume. Von der Terrasse des Hauses, das in den Mittelmeerfarben Blau und Weiß dekoriert ist und Platz für acht Feriengäste bietet, hat man eine wunderschöne Aussicht auf die Küste und das Meer. Rund 50 Stunden pro Woche zeigt ein privater Küchenchef ein offenes Ohr für Sonderwünsche. www.mandarinoriental.com/exclusive-homes
Hotel Valdemossa
Seit seiner Eröffnung im Sommer 24 setzt das bildschöne Boutiquehotel neue Lifestyle-Maßstäbe für den legendären Küstenort. Es ist die jüngste Perle im Portfolio der It Mallorca Unique Spaces. Nur wenige Minuten außerhalb des gutbesuchten Touristenziels, findet man in den zwölf, im französischen Retro-Look der 1950er Jahre dekorierten Zimmer eine himmlische Ruhe. Das Gleiche gilt für den Außenbereich, den mediterranen Garten und die windgeschützten Terrassen. Für das Konzept der Küche stand die Philosophie des Da Tokio a Lima Pate, das vielen Gästen vom gleichnamigen Restaurant im Can Alomar in Palma vertraut ist. www.valldemossahotel.com
Galerien & Museen
Son Marroig
Vom Hofleben der Habsburger enttäuscht, ging Erzherzog Ludwig Salvator eigene Wege, segelte an Bord der winzigen Nixe durchs Mittelmeer, schrieb den ersten Reiseführer über die Äolischen Inseln und fand am Ende an der Westküste von Mallorca – zwischen Deia und Valdemossa – den Ort, von dem er immer geträumt hatte. Hier verfasste er vor allem sieben wertvolle Bände über die Pflanzen und Tier der Insel. Wie schön, dass man sein Haus besuchen kann und einen Eindruck vom Leben des charismatischen Exzentrikers bekommt. Das Haus ist heute ein Museum, im Sommer dient es als schöne Kulisse für klassische Konzertabende. www.sonmarroig.com. Der Weg den Hang hinunter auf die Halbinsel Sa Furadada wird mit Speis und Trank und einem unvergesslichen Sonnenuntergang belohnt (www.restaurantesaforadada.com. Ebenfalls in der Nähe: das Kloster Monestir de Miramar mit seiner maurischen Fassade, einer der Lieblingsplätze des Erzherzogs. Im angegliederten Museum entdeckt man zahlreiche Erinnerungsstücke und eine große Bibliothek.
Kloster Real Cartuja de Valdemossa
Die Geschichte des malerischen Küstenortes, der dank zweier großer Persönlichkeiten – Frédéric Chopin und seine Gefährtin George Sand, die hier einen Winter verbrachten – zu einem der beliebtesten Touristenziele der Insel wurde, lässt sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Damals ließ König Jaume II an dieser Stelle einen Palast errichten. Im angrenzenden, seit Jahren verlassenen Karthäuserkloster, fanden der Komponist und die Schriftstellerin 1838 Unterschlupf. Genau gesagt in Zelle Nr. 4, dem heutigen Pilgerziel ihrer Bewunderer. Das Buch Ein Winter auf Mallorca, das George Sand vier Jahre später schrieb, wird heute noch gern gelesen. Zum Kloster gehört auch ein Museum, u.a. mit Werken von Miró und Picasso. Jedes Jahr im August kommen Musikfans zum Chopin Festival nach Valldemossa. www.cartoixadevalldemossa.com
Genussadressen
Es Taller de Valldemossa
Das Industriedesign des Restaurants erinnert daran, das in diesen Räumen früher eine Autowerkstatt war. Küchenchef Nicolás Gago Aubert kann man seiner Arbeit in der offenen Küche zuschauen. Viele der kreativen Rezepte hat er auf seinen Reisen um die Welt gesammelt. Carrer de Santiago Russinol 1, Tel. +34971-61 63 96, www.estallervalldemossa.com
Ca’n Paco, Banyalbufar
Wie viele andere Restaurants in dieser Gegen, ist es direkt an den Hang gebaut.Die Aussicht ist entsprechend. Man speist typisch mallorquinisch, z.B. Arroz Brut, einen Reiseintopf mit Lamm und Gemüse, oder eine Paella mit Meeresfrüchten. Bei der Gastgeberfamilie fühlt man sich gut aufgehoben. Calle de la Constitució 18, Tel. +34 971-61 81 48
Ca Na Toneta, Caimari
Maria Solivellas kann sich nichts Schöneres vorstellen als am frühen Morgen durch ihre Gemüsegärten zu spazieren und zu ernten, was gerade Saison hat. Von dem, was sie im Korb in die Küche trägt, profitieren die vielen Stammgäste, deren Eltern schon Marias Mutter an gleicher Stelle die Treue hielten. Inzwischen stehen ihre Töchter Marisa und Teresa am Herd. Je nach Saison, wechseln die frischen Zutaten der Sechs-Gänge-Menüs. Carrer de s’Horitzó 21, Tel. 971/51 52 26, www.canatoneta.com
Soller
Die Hauptstadt der Serra de Tramuntana steht seit 2011 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Seinen frühen Wohlstand verdankte der Ort den Arabern, die bereits vor 600 Jahren Orangen aus Afrika nach Sóller brachten. Zahlreiche elegante Herrenhäuser im katalanischen Jugendstil prägen heutzutage das Stadtbild. Mallorca-Insider machen früher oder später eine Fahrt mit der Nostalgie-Bahn Ferrocarril de Sóller von Palma aus im Schneckentempo Richtung Tramuntana. Sie endet im Jugendstilbahnhof von Sóller, wo man in eine Tram nach Port de Sóller umsteigen kann. Sehenswert: das Museum Can Prunera mit Werken von Joan Miró, Paul Klee, Fernand Léger und Toulouse-Lautrec (www.canprunera.com) und der Jardi Botanic de Sóller, wo Hunderte einheimische Pflanzen zu sehen sind (www.jardibotanicdesoller.org).
Hoteltipp
Jumeirah Port Soller Hotel & Spa
Das exklusive Fünfsternehotel hat den gleichen Besitzer wie das berühmte Burj Al Arab in Dubai. Seit seiner Eröffnung 2012 thront es wie eine Art moderner Leuchtturm über der Steilküste. Es gibt hier regelmäßig Ausstellungen einheimischer Künstler. Eine der letzten kuratierte Gerhardt Braun, der in Palma und Madrid Galerien betreibt, mit 400 Werken einheimischer und internationaler Künstler. Ähnlich umfangreich ist das kulinarische Angebot, mit dem Fine-Dining-Lokal Es Fanals, der auf fangfrischen Fisch geeichten Brasserie Cap Roig und der Sunset Lounge, wo japanisch-peruanische Nikkei-Gerichte auf den Tisch kommen. www.jumeirah.com
Genussadressen
Can Boqueta, Sóller
Schickes kleines Bistro mit schönem Garten im Herzen von Sóller. Gastgeber und Küchenchef Kiko Martorell gibt das beste Beispiel für moderne Interpretationen der regionalen Küche. Die Desserts sind zum Niederknien gut. Gran Via 43 Tel. +34971-63 83 98, www.canboqueta.com
Patiki Beach, Port de Sóller
Früher war es ein Bootsschuppen, heute serviert man hier köstlich-raffinierte Insel-Spezialitäten. Wechselnde Tagesgerichte. Cami del Far 2, Tel. +34971-63 45 58, www.patikibeach.com