Endlich Sonne! Auf an die Cote d’Azur
Die ersten Frühlingstage sind eine besonders schöne Zeit an der Cote d’Azur. Zu Ostern kommen die Hausbesitzer aus Paris, öffnen ihre Feriendomizile am Meer, nach einem langen nasskalten Winter.
Ferienort Saint-Jean-Cap-Ferrat
Weniger bekannt, weniger glamourös als St.Tropez, doch seit jeher ein Hideaway der Künstler und Intellektuellen.
Überall spürt man den Duft von Mimosen, Thymian und Rosmarin. In kleinen Küstenorten, die im Sommer vor Touristen überlaufen, erwacht ein beschauliches Leben. Die ersten Liegestühle nehmen ihre angestammten Plätze ein, blauweissgestreifte Markisen werfen ihre Schatten auf die an der Strandpromenade aufgereihten Bars und Bistros. Man freut sich auf einen eisgekühlten Rosé und den ersten Salat Nicoise der Saison mit Meerblick.
Überall riecht es nach frischer Farbe. In Parks und mediterranen Gartenanlagen herrscht Hochbetrieb. Deutlich weniger hektisch erleben Besucher den kleinen verwunschenen Garten der Villa Santo Sospir an der Avenue Jean-Cocteau.
In ihren goldenen Zeiten, den 1950er und 1960er Jahren, gingen hier Maler und Künstler der Cote ein und aus. Unter ihnen besonders häufig Pablo Picasso, der sein Atelier in Antibes hatte, und der Schauspieler Jean Marais in Begleitung seines Lebensgefährten Jean Cocteau. Letzterer veränderte das Gesicht der Villa Santo Sospir bereits bei seinem ersten Besuch: Er bemalte eine Wand des Salons mit einem Apollokopf-Motiv und das war nur der Anfang. Nach einiger Zeit und häufigen Besuchen mussten auch die Treppen, die Bäder und selbst die Toiletten herhalten. (Voranmeldung für Besucher über Eric Marteau, visit@santosospir.com)
Ein kleiner Extratipp: Für Kunstsinnige, die Cocteau bewundern, sind das 2011 eröffnete Cocteau Museum in Menton, das Mosaik in der Hafenbastion von Menton und die Wandfresken in der Chapelle Saint-Pierre in Villefranche-sur-Mer ein Must.
Hotel-Tipp:Die Kunstmäzenin Francine Weisweiller, die mit einem Neffen von Sarah Bernhardt verheiratet war, lernte Cocteau während der Dreharbeiten zu „Les Enfants Terribles“ kennen. Einer ihrer Lieblingsplätze zum Aperitif mit Freunden war die Terrasse des in Laufentfernung von der Villa gelegenen legendären Grand Hotel du Cap Ferrat. Von einem sechs Hektar großen mediterranen Park gerahmt, auf einem sanften Hügel über dem Meer gelegen, im klassischen Weiß eines eleganten Grandhotels. Den bis ins kleinste Detail geplanten Park gestaltete Landschaftsarchitekt Jean Mus, mit dem zeitgemäßen Interieur der 76 Zimmer des heutigen Four Seasons Hotels, bewies Stardesigner Pierre-Yves-Rochon wie immer Fingerspitzengefühl.
Ein besonderer Ort für Romantiker: Clair Soleil, eine der separaten drei Villen, mit Platz für vier Personen. In der Rotonda, dem Herzstück des Hotels, das der berühmte Gustave Eiffel 1909 an dieser Stelle entstehen ließ, findet man überall an den Wänden Zeitzeugen: Gemälde der einheimischen Künstler und Fotos prominenter Gäste.
Zu den Aushängeschildern des Fünfsternehotels zählt der bereits 1939 angelegte Beachclub Dauphin: mit einem 33 Meter langen beheizten Meerwasserpool, in dem die Kinder von Charlie Chaplin und Paul Mc Cartney schwimmen lernten, mit privaten Cabanas und Restaurant-Terrasse. www.fourseasons.com
Jet-Set-Tummelplatz Cannes
Seit den ersten Filmfestspielen 1946 lebt Cannes vom großen Glamour dieses internationalen, medienintensiven Spektakels. Momentan laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren: 2025 trifft sich die Crème de la Crème der Filmszene vom 13. bis 24. Mai zum schillerndsten Ereignis an der Cote d’Azur.
Hotel Martinez
Das charismatische Hotel Martinez am Boulevard de la Croisette wird auch in diesem Jahr das Lieblingshotel der Stars sein. Mit 410 Zimmern, davon 100 Suiten, Sterneküche, privatem Pier und Strand. Ursprünglich stand an dieser Stelle das private Herrenhaus englischer Aristokraten, in den 1920er Jahren wurde es abgerissen, um dem heutigen Grandhotel Platz zu machen. Seit seiner sechsmonatigen Renovierung 2017 strahlt die weiße Lady, inzwischen ein Mitglied der Unbound Collection by Hyatt, wieder in altem www.hyatt.com
Zuma Cannes
Zum Auftakt der 77. Filmfestspiele eröffnet Gastro-Guru Rainer Becker 2023 seine neueste Ausgabe der Lifystyle-Marke Zuma. Das Flagship-Restaurant empfängt seine Gäste auf französischem Boden im legendären Palm Beach an der Pointe Croisette, bekannt geworden durch große Galas und handverlesene Cabaret-Programme. Das Gebäude Baujahr 1929 wurde zuletzt liebevoll renoviert. Speziell für Cannes kreierte Zuma-Team neben den Klassikern der fernöstlichen Crossover-Cuisine ein paar besondere Gerichte: beispielsweise Rindertartar mit Sancho-Pfeffer, Myoga und schwarzem Trüffel, am Tisch frisch zubereitet.
Für eins der ikonischen Desserts sollte man in jedem Fall noch etwas Platz lassen. Mein Favorit: Pavlova mit exotischen Früchten und Kirschblütenchantilly. Typisch Zuma: die große Terrasse im schlichten zeitlosen Design mit ausfahrbaren Sonnensegeln. Mo-So 18 bis 23.30, www.zumarestaurant.com
Eine Traumvilla zu mieten
Für das Chateau de la Croix in Cannes ist es die dritte Saison – als topexklusives Ferienversteck. Es zählt zu den Vorzeigeadressen im Portfolio der Mandarin Oriental Exclusive Homes: mit 16 Zimmern für maximal 32 Gäste, mit 25 Hektar gepflegter mediterraner Parkanlage in italienischem Stil, Chefbutler, Küchenchef und einem privaten Ballsaal mit Platz für 100 Gäste. Und die Legende? Das Chateau war 1955 Filmkulisse des Hollywood-Klassikers Über den Dächern von Nizza. Buchung für mindestens eine Woche, Preise auf Anfrage, www.stayone.com
Eine Traumhochzeit feiern
Wer hätte nicht den Wunsch, an einem der schönsten Plätze der Cote sein Ja-Wort zu hauchen? Das Chateau Saint-Martin & Spa auf einem der Hügel in der Nähe von Vence, wurde erst kürzlich zum besten romantischen Luxushotel der Welt gekürt. Wer noch zögert, belässt es bei einem Cocktail auf der Terrasse des Restaurants „Le Saint-Martin“ mit anschließendem Diner à Deux. Wer auf’s Ganze geht, setzt auf die ultimative Hochzeitszeremonie in der privaten Kapelle – das Experten-Team hilft dabei mit einem maßgeschneiderten Wedding-Package. www.oetkercollection.com
Sterneregen
Mit Spannung erwartet: die Bewertung des Guide Michelin 2024 für die französische Küche.
Das ist wirklich mal eine kulinarische Sensation: Kaum hat Fabien Ferré von seinem Mentor und Vorgänger Christophe Bacquiè im Restaurant La Table du Castellet den Kochlöffel übernommen, hagelt es nicht nur drei Sterne – Ferré wird auf diese Art gleichzeitig mit nur 35 Jahren der jüngste französische Koch in dieser Kategorie. Und beflügelt die illustre Gruppe von insgesamt 30 Dreisterneköchen im Mutterland der Haute Cuisine. Chapeau!
Das nunmehr hochdekorierte Gourmetlokal ist das kulinarische Highlight des Relais & Chateaux-Hideaways Hotel & Spa du Castellet, nicht weit von Sainte-Baume in der Provence. Als Spross einer Familie von Landwirten und Patissiers, beweist Fabien Ferré ein ganz besonderes Gespür für einheimische Produkte und Lieferanten. In seinen Menüs Vegetable Expression und Marine Expression stellt er die jeweiligen Produkte in den Mittelpinkt, immer in Begleitung kleiner kulinarischer Kontraste, die zusätzlich für Spannung sorgen. www.relaischateaux.com